Es gibt Momente, in denen wünscht man sich als Unternehmer*in gerne einmal doppelt so viele qualifizierte Arbeitskräfte im Team. Dies kann bedingt durch Personalausfall, neue Kunden oder einfach ein sehr großes Projekt sein.
Eine gute Möglichkeit, um die Arbeit trotzdem fristgerecht und qualitativ hochwertig erledigen zu können, ist Freelancer*innen für einen begrenzten Zeitraum einzustellen.
Diese werden für einzelne Projekte beauftragt und für das Vollenden dieser bezahlt, was eine flexible und zielgerichtete Arbeitsweise mit sich bringt.
Sie sind es gewohnt remote - also ortsunabhängig - zu arbeiten, was zusätzlich die Flexibilität erhöht. Zudem haben sie durch die Arbeit an verschiedenen Projekten aus verschiedenen Bereichen ein breitgefächertes Fachwissen und Erfahrung.
Besonders Studierende haben begonnen das „freie“ Arbeiten schätzen zu lernen, denn diese Arbeitsform lässt sich nicht nur gut mit dem Studium vereinbaren, sondern bildet eine neue Form der Arbeit ganz losgelöst von alten Generationen und starren Vorstellungen.
Auf diesen Trend müssen Unternehmen reagieren.
Warum bzw. in welchen Fällen sich die Zusammenarbeit mit studentischen Freelancer*innen besonders lohnt, wollen wir in diesem Artikel etwas näher beleuchten.
Wertvolles Uni-Wissen
Studierende können zwar in der Regel noch nicht jahrelange Arbeitserfahrung vorweisen, allerdings sollte das gelernte Fachwissen der Uni nicht unterschätzt werden – zumal dieses in den meisten Studiengängen über Projektarbeiten vermittelt wird.
Durch ständigen Kontakt mit Kommilitonen wird sich zudem über die neuesten Trends ausgetauscht, was zum einen dazu führt, dass Auftraggeber*innen neue Impulse für Ihr Unternehmen erhalten.
Zum anderen sind studentische Freelancer*innen flexibel, was die Wahl der Technologien und Tools angeht, was zur schnellen Anpassung an neue Arbeitsumgebungen führt.
So diskutieren Informatik-Studierende zum Beispiel über die effektivsten Entwicklungsverfahren und Kommunikationsdesigner*innen über die neuesten Tools für die Visualisierung von Webdesign-Projekten.
Remotes Arbeiten
Freelancer*innen sind es in der Regel gewohnt remote zu arbeiten. So muss sich zum Beispiel nicht um einen zusätzlichen Arbeitsplatz vor Ort gekümmert werden. Selbst wer noch keine Erfahrungen mit Remote-Arbeit hat, muss keine Angst haben.
Die Tools, die beispielsweise für die Kommunikation verwendet werden, sind bestimmt bereits bekannt oder schnell erklärt. Und wer weiß, vielleicht werden sie anschließend sogar, wenn noch nicht geschehen, im ganzen Unternehmen eingeführt, um mehr Flexibilität in puncto Home-Office zu schaffen.
Flexible Arbeitskraft
Da ein extra Bedarf an Personal oftmals zeitlich begrenzt ist, kann das Einstellen von Freelancer*innen passender sein als zum Beispiel das klassische Werkstudenten-Modell. Manchmal wird Unterstützung nur für einen Zeitraum von Tagen, Wochen oder wenigen Monaten benötigt, wie zum Beispiel bei der Erstellung eines Corporate Designs oder einer App.
In dieser Situation wäre eine feste Arbeitskraft einzustellen eher unwirtschaftlich. Wer nun Angst hat, im Nachhinein nochmal Rückfragen zu haben, aber die verantwortliche Person nicht mehr im Team zu haben kann ganz beruhigt sein, den Freelancer*innen liegt selbst genauso viel daran, dass das Unternehmen zufrieden mit seiner*ihrer Arbeit ist.
Die Arbeit wiederum ist nämlich eine wichtige Referenz im eigenen Portfolio.
Honorar
Da studentische Freelancer*innen meistens noch am Anfang ihrer Karriere stehen und entsprechend weniger Erfahrung mitbringen als Senioren, ist der Stundenlohn bei studentischen Freelancern geringer als bei etablierten Freelancern.
Generell ist zu beachten, dass bei Freelancer*innen die Sozialabgaben wegfallen. Zuzüglich muss sich nicht um teure Hardware gekümmert werden, da studentische Freelancer*innen gewohnt sind mit einem eigenen Computer zu arbeiten.
Deshalb kann es gerade für kleinere Unternehmen oder Startups günstig sein, studentische Freelancer*innen einzusetzen.
Ob die Studierenden die passenden Qualifikationen haben, kann anhand vorheriger Projekte bewertet werden. Sofern diese nicht aussagekräftig genug sind, kann – bevor mit dem eigentlichen Projekt begonnen wird – mit einer Testaufgabe überprüft werden, ob der*die Bewerber*in der Aufgabe gewachsen ist.
Motivation
Ein Großteil der studentischen Freelancer*innen arbeitet der Erfahrung wegen und um sich bereits während des Studiums ein beeindruckendes Portfolio aufzubauen.
Denn als Freelancer*in hat man die Möglichkeit verschiedenen Unternehmen auf Projektbasis kennen zu lernen und so in kurzer Zeit Erfahrungen in verschiedenen Bereichen zu sammeln. Dafür wird auch mal auf BAföG verzichtet.
Diese Motivation hilft Unternehmen enorm, denn es gibt kaum eine größere Motivation als den Drang der Studierenden, sich weiterentwickeln und beweisen zu wollen.
Neue Impulse
Freelancer*innen werden vom Daily Business nicht beeinflusst. Sie sind quasi immun gegen das Gruppendenken, denn sie bekommen wenig Eindruck von dem Geschehen.
Somit können Einflüsse der Freelancer*innen ein Unternehmen vor einer Betriebsblindheit schützen. Ebenso ist bekannt, dass junge Mitarbeiter*innen, auch Young Professionals, am ehesten eingestaubten Prozessen den Kampf ansagen.
Talente für Ihr Unternehmen finden
Talente für das Unternehmen können zum Beispiel über Talentwettbewerbe, Kooperationen mit Hochschulen oder Werkstudent-/Praktika- und Trainee-Stellen gefunden werden. Doch gerade, weil sich immer mehr der besonders talentierten Studierenden entscheiden, neben dem Studium frei zu arbeiten, sollten Unternehmen diesen Kanal für die Akquisition von Talenten nicht unterschätzen.
Durch die zeitlich begrenzte Zusammenarbeit wird kein Risiko eingegangen und die Fähigkeiten der Freelancer*innen werden unter Beweis gestellt. Was vielleicht mit einem kleinen Projekt beginnt, geht oft mit einem nächstgrößeren Projekt weiter.
Spätestens jetzt hat das Unternehmen ein ziemlich gutes Bild von der Arbeitsweise und eine gute Basis für eine längerfristige Zusammenarbeit ist geschaffen.
Ob der Studierende später auch an einer Festanstellung oder einer längerfristigen Zusammenarbeit interessiert ist, kann im Vorhinein natürlich nie garantiert werden. Durch Feedback zufriedener Kund*innen ist jedoch klar, dass es oftmals zu einer solchen kommt.